Im September 2024 hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins erneut gesenkt, um das Wirtschaftswachstum zu fördern. Für den Immobilienmarkt und potenzielle Käufer bedeutet dies eine neue Dynamik, die sorgfältig betrachtet werden sollte. Denn die Leitzinssenkung wirkt sich zwar auf die Finanzierungskosten aus, führt jedoch nicht zwingend zu niedrigeren Hypothekenzinsen. Stattdessen spielen andere wirtschaftliche Faktoren und die Marktbedingungen eine entscheidende Rolle bei der Festlegung der Konditionen, die Banken für Immobilienkredite anbieten.
Die Hypothekenzinsen bleiben trotz der Zinssenkung weiterhin hoch, da im Vorfeld diese Senkung bereits eingepreist war. Auch liegt es an den Kosten, die Banken selbst für die Kreditvergabe aufbringen müssen. Das bedeutet, dass Käufer trotz der jüngsten Leitzinssenkung nicht von den günstigen Finanzierungsbedingungen profitieren, die sie sich vielleicht erhofft haben. Hohe Zinsen bedeuten höhere monatliche Belastungen für Käufer, was den Traum vom Eigenheim für viele erschwert. Gerade für Erstkäufer, die auf hohe Kredite angewiesen sind, wird es schwieriger, sich den Immobilienkauf leisten zu können.
Darüber hinaus bleibt der Immobilienmarkt in vielen Regionen, insbesondere in städtischen Gebieten, heiß. Die Preise für Immobilien sind in den letzten Jahren stark gestiegen und haben vielerorts ein Niveau erreicht, das sich aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Wohnraum hartnäckig hält. Die niedrigen Leitzinsen führen somit nicht unbedingt zu einer Preisentspannung auf dem Immobilienmarkt. Im Gegenteil, die Nachfrage bleibt hoch, während das Angebot an bezahlbarem Wohnraum begrenzt ist. Abgesehen davon werden aufgrund der hohen Bau- und Finanzierungskosten fast keine Neubauten mehr angegangen. Dieser Umstand schafft erst recht Verknappung und in naher Zukunft wesentlich höhere Immobilienpreise.
Vor allem Käufer, die (fast) nicht finanzieren müssen, finden noch einen entspannten, käuferfreundlichen Markt vor, da vielen die Finanzierungskosten noch zu hoch sind. Das wird sich – sollten keine außergewöhnlichen Ereignisse die Inflation wieder aufflammen lassen – langsam, aber sicher ändern. Auch wenn man finanzieren muss, ist jetzt vielleicht doch der bessere Zeitpunkt, günstiger einzukaufen. Ein festverzinslicher Kredit bietet zwar eine größere Planungssicherheit, da er vor künftigen Zinssteigerungen schützt, aber man sollte vielleicht in Betracht ziehen, ob nicht mit der Alternative einer variablen Finanzierung ein besseres Zinsniveau abgewartet werden sollte.
Fazit
Trotz der erneuten Senkung des Leitzinses bleiben die Hypothekenzinsen hoch, was den Immobilienkauf weiterhin teuer macht. Für potenzielle Käufer ist es ratsam, sich umfassend beraten zu lassen. Die gesunkenen Leitzinsen bieten keine unmittelbare Erleichterung bei der Finanzierung von Immobilien, da die Marktpreise stabil hoch bleiben und andere wirtschaftliche Faktoren eine größere Rolle spielen. Der Kauf von Immobilien bleibt eine langfristige Entscheidung, die gut geplant werden muss, insbesondere in einem Marktumfeld, das durch hohe Zinsen und Preissteigerungen geprägt ist.
Gerne stehen wir Ihnen zur Seite, wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, professionellen Rat einzuholen. Nehmen Sie sich Zeit und profitieren Sie von einem unverbindlichen Beratungsgespräch mit einem unserer Experten. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme! Ihr AkuRat Immobilien Team